„Aber trotz Berufspendler und voller Busse fanden wir souverän den Weg“, so Klassenlehrer Christian Grünwald, „die freundliche Frau, die uns die nächsten zwei Stunden begleitete, war beeindruckt von den Kenntnissen, die einige Jugendliche bereits hatten“.Allerdings bot die Ausstellung auch viele Eindrücke in die Geschichte Berlins, wie ein nachgestellter Hinterhof, ein Kino der 20er Jahre oder Wohnzimmer von BRD und DDR. Das Highlight sowie am eindrucksvollsten war jedoch ein Abstecher in einen ehemaligen Atombunker aus dem Kalten Krieg. Er bot Platz für 3592 Menschen.
Wenn man bedenkt, dass Berlin West zirka 1,8 Millionen Einwohner hatte, war dies lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein, sollte es zum Ernstfall kommen. Chaotische Zustände hätten geherrscht, da die Devise gegolten hätte „wer zuerst kommt, darf hinein“. Was dies bedeutet hätte, kann sich jeder denken. Umso wahnwitziger wurde die Planung deutlich, als die sanitären Einrichtungen betrachtet wurden. Vier Räume für jeweils 900 Menschen. Allerdings hätte jeder so oder so nach zwei Wochen den Bunker verlassen und in die verstrahlte Umgebung zurückgehen müssen. Dann wären Lebensmittel und Strom verbraucht gewesen.
Staunend und schaudernd gingen die Johanniter-Gymnasiasten durch die Betongänge. Dass man diese Räume heutzutage für Weihnachtsfeiern und ähnliches mieten kann, fanden einzelne Schüler makaber. Beeindruckt wurde die Rückfahrt nach Wriezen angetreten.
Auf die Frage, was am interessantesten war, antwortete eine Schülerin: „Eigentlich war alles interessant.“